Faszination Geocaching

Bei manch einem fängt dieses Hobby ganz harmlos und eher zufällig an:

Man kauft sich ein neues Handy mit GPS und findet beim Zusammenstellen der Programme dafür ein kostenloses Geocaching-Programm. Jetzt noch fasziniert ein wenig damit herumprobiert, was man damit wohl machen kann, einmal auf Schatzsuche gegangen und schon ist es vorbei mit ruhigen Wochenenden auf dem Sofa! Man ist angesteckt mit diesem Cache-Fieber!

Doch was ist Geocaching überhaupt?

Erfunden wurde dieses Hobby in der USA. Bereits ohne GPS wurden damals Behälter versteckt und mit Karten, Kompass sowie Hinweisen darauf mussten diese wieder gefunden werden. Man hatte ein eigenes Logbuch und konnte in dieses mit einem in den Behältern befindlichen Stempel einen Vermerk über den Fund notieren.

In früheren Zeiten wurden die GPS-Signale für die Zivilbevölkerung durch Störungen so beeinflusst, dass die Geräte nur mit einer Genauigkeit von etwa 100 Meter gearbeitet haben. Im Jahr 2000 wurde dann diese Störung nicht mehr angewandt, auch die Zivilbevölkerung kann seither die Genauigkeit von GPS auf ca. 10 Meter nutzen.
So wurde allmählich die Funktion des GPS, mit bestimmten Koordinaten immer wieder einen gleichen Punkt auf der Erde zu finden, genutzt.

Nun konnte man das auch heute noch angewandte System des Geocaching entwickeln:
Jemand versteckt in einer nach Belieben kleinen oder großen Frischhaltedose oder speziell für Geocaching hergestellten Behältern , aber auch in anderen, wasserdichten Behältern, einen kleinen „Schatz“.

Dieser Schatz besteht aus beispielsweise einem Gummispringball, einem Schlüsselanhänger, einem besonders schönen Pin, kleinen Stofftierchen, ein Aufkleber und immer einem kleinen Block. Auf diesem wird dann das Funddatum und der Findername aufgeschrieben. Dieser kleine Block ist das sogenannte Logbuch. Die Anstandsregel besagt beim Cache-Inhalt natürlich, keine Lebensmittel zu verstauen, da diese Dosen dann für Tiere besonders anziehend wären, was man vermeiden will.

Mit Hilfe von Koordinaten soll also vom Cacher, dem Schatzsucher, eine solche Schatz-Dose gefunden werden. Ist es ein Cache mit Inhalt, so darf man sich etwas oder auch alles herausnehmen, muss aber, möglichst mit gleicher Wertigkeit bzw. die gleiche Anzahl an Stücken, wieder hineinlegen. So wird gewährleistet, dass auch der nächste Finder wieder etwas in der Dose oder im Behälter vorfindet.
Besonders für Kinder ist es ein tolles Erlebnis, wenn man erst durch den Wald oder über die Wiesen läuft, dann das Versteck vor Ort sucht und schließlich auch findet. Dann noch die geheimnisvolle Dose öffnen, wo hat man in der heutigen Zeit noch so viel frische Luft mit einem klasse Funderlebnis. Wann kann man im realen Leben sonst noch auf so eine tolle Schatzsuche gehen?

Bei diesem Hobby kann die ganze Familie, Freunde, Alt oder Jung, jeder mitmachen und jeder seine Freude daran haben, sei es an der Natur oder einfach nur daran, das man endlich diese kleine Dose in der freien Natur gefunden hat.

Manche Caches sind so klein, das man in ihnen lediglich einen kleinen Block unterbringt, auf welchem das Funddatum und der Findername aufgeschrieben werden. Hier kommen bevorzugt leere Filmdöschen zum Einsatz. Diese Größe von Caches nennt man dann Microcaches.

Hat man nun eine solche Dose fertig bestückt, muss noch ein besonders schönes Versteck gefunden werden. Da es zu den Gelände- und Versteckschwierigkeitsgraden eine Einteilung gibt, welche von eins bis fünf reicht, kommt es hier darauf an, das Versteck entsprechend heraus zu suchen. Für Stufe eins wäre ein einfaches Versteck, etwa unter einem Baum in der Wurzelgabelung in einem Hohlraum passend. Stufe fünf wäre eine Astgabelung an einem Baum, in welche man die Dose oder den Behälter mit den Cache hängt. Allerdings nicht nur in einem Meter Höhe, sondern der Schwierigkeitsstufe entsprechend schon so in etwa zehn bis 15 Metern Höhe!

Steht man am Versteck, werden dann die genauen GPS-Koordinaten notiert, welche der Standort hat.
So wird gewährleistet, dass man dieses Cache-Versteck auch wieder findet und anderen Cachern, also Schatzsuchern, dieses Versteck mit den Koordinaten mitteilen kann.

Auf zwei bei Cachern sehr bekannten Internetseiten, www.geocaching.de und www.geocaching.com, kann man sich als User registrieren und entweder seinen selbst versteckten Cache für andere eintragen und anzeigen lassen, oder man nutzt die Möglichkeit, nachzusehen, wo bereits versteckte Caches liegen.

Bei den Beschreibungen kann im vorhinein ausgesucht werden, ob der Cache groß oder klein sein soll und ob er leicht oder schwer versteckt sein soll. Diese Schwierigkeitsgrade des Versteckes werden von T1 – T5 eingestuft, wobei T5 als sehr schwierig erreichbar eingestuft ist. So erspart man sich, einen Cache zu suchen und vor Ort festzustellen, dass man keinerlei Möglichkeit hat, die 15 Meter Höhenunterschied zu überwinden, um den Schatz, welchen man oben am Baum in Form eines Henkelmannes o.ä. sieht, zu holen.

Geocaching Ausrüstung

Als Standardausrüstung benötigt man für das Geocaching somit zuerst einmal ein GPS-Gerät. Diese sind im Preisbereich von ca. 250,- bis 600,- Euro angesiedelt. Aktuelle Geräte wie das Garmin – Map 60 CSx das Lowrance iFinder H2OC oder das Magellan eXplorist 210 stehen hier stellvertretend für die große Auswahl.
Für welches dieser unzähligen GPS-Geräte man sich entscheidet, kann man nur durch gründliches Einlesen in die Materie herausfinden. Ob man mehr Wert auf die Genauigkeit des Gerätes, auf die Speichergröße oder auch darauf legt, ob es als Navigationsgerät für das Auto verwendet werden kann, muss man für sich selbst entscheiden.
Bei diesen Geräten muss man jedoch vor Suchbeginn im Internet die Koordinaten für einen oder mehrere Caches herausgesucht und eingegeben werden. Dies ist etwas aufwändig und umständlich.

Doch nicht nur mit reinen GPS-Geräten kann man diesem Hobby frönen. In neuen Handys ist bereits des öfteren GPS zu finden. Wie bereits erwähnt, gibt es für viele Smartphones bereits Geocache-Programme, mit welchen man, wie manch ein Anwender findet, sogar besser als mit einem GPS-Gerät Caches suchen kann. Allerdings gibt es auch hier Unterschiede. Bei dem kostenlosen Programm GPXBrowser beispielsweise kann man reine Koordinaten eingeben, die Anwendung ist relativ schwierig zu durchschauen und etwas gewöhnungsbedürftig.

Ein anderes Programm wieder rum, Geocache Navigator, ist nach der Testdauer kostenpflichtig. Aber es ist sein Geld im wahrsten Sinne des Wortes wert. Es kann ohne vorherige Cache-Programmierung bzw. Eingabe direkt angewendet werden. Es zeigt dem Anwender, wie viele Caches in einer anzugebenden Reichweite versteckt sind. Aus diesen angezeigten sucht man sich einen aus und kann sich dann mit Hilfe der nun angezeigten Karte orientieren und den Cache suchen. Mit dem Programm kann man direkt aus der Anwendung heraus zu einer der oben genannten Homepages einen Fundvermerk senden, so dass man bei einer Gewalttour, bei welcher mehrere Caches gesucht und gefunden werden, keiner vergessen wird.

Hat man dieses wichtige Ausrüstungsgerät, so werden stellenweise Kletterseile, Sicherungsgurte, Karabiner, Sicherungsgeräte, manches mal auch eine Leiter, ein Stift für den Eintrag in das Logbuch und selbstverständlich auch kleine Gegenstände für den Austausch in den Dosen erforderlich. Hat man sich ein Gelände vorgenommen, auf welchem mehrere Caches verteilt sind, kann man leicht einen ganzen Tag mit der Suche verbringen, so dass eine kleine Brotzeit und Getränke nicht schaden können.

Wer nun auf den Geschmack gekommen ist, selber einmal solch einen Cache zu verstecken, sollte nicht gerade solch ungünstige Verstecke wie direkt neben einer befahrenen Straße oder gar an einem Bahnhof, einem Drive-In eines Schnellimbisses oder ähnlichem aussuchen. Zum einen haben diese Verstecke keinerlei Erholungswert, was diesem Hobby normalerweise zugute kommt. Zum anderen sollen die kleinen versteckten Schätze ja nicht Jedermann zugänglich und sichtbar werden. Wer dieses Hobby hat, wird seinem Ehrenkodex entsprechend auch wieder etwas in die Dose legen, wenn er etwas entfernt hat, er wird den Inhalt der Dose wieder anständig einpacken und das ganze wieder genau dort verstecken, wo er es gefunden hat.
Die unter Cachern als „Muggel“ bezeichneten Menschen, welche nicht in dieses Hobby eingeweiht sind, werden darin nur einen seltsamen Fund sehen, alles mitnehmen und die Grundlage für zukünftige Funde des Caches vernichten. Das wäre doch schade.

Hier ein kleiner Tipp für alle, welche einmal in das schöne Neumarkt in der Oberpfalz kommen:
Im wunderschönen Waldgebiet des Tyrolsberg wurden durch fleißige Cacher etwa 60 (!) Caches, die sogenannte Ehrentafel, versteckt. Und es werden noch immer mehr. Viel Spaß beim Cachen!

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