Schneeschuhwandern – Auf den Spuren der Trapper

Schneeschuhwandern – was ist das?

Fast schwerelos geht es durch die winterlich verschneite Landschaft. Puderzuckrige Tannen säumen den selbst gewählten Weg durch den Schnee. Der Atem bildet kleine, weiße Wölkchen.

Schneeschuhwandern wird immer beliebter, nicht zuletzt, weil es sehr einfach zu erlernen ist. Manch einer behauptet sogar: wer laufen kann, kann auch Schneeschuhwandern! Auf großen Tellern an den Füßen überschreiten Schneeschuhwanderer verschneite Flächen, die so vergrößerte Auflagefläche verhindert ein Einsinken und macht den Winterspaziergang nahezu mühelos.

Entstehungsgeschichte

Wer die Schneeschuhe erfunden hat, lässt sich heute nicht mit Eindeutigkeit beantworten. Fest steht, dass die eingeborenen Stämme Nordamerikas bereits seit Jahrhunderten bespannte Holzteller unter ihren Füßen befestigten, um weite Strecken zu überwinden. Von den weißen Einwanderern übernommen, gewann das Schneeschuhwandern alias „Trappen“ bei den Jägern und Fallenstellern bald große Beliebtheit. In Europa waren es die Skandinavier, die etwa ab dem 19. Jahrhundert eine ursprüngliche Form der Schneeschuhe einsetzten.

Ausrüstungsberater

Heute gibt es sehr unterschiedliche Arten von Schneeschuhen. In erster Linie unterscheiden die Profis zwischen dem „Original“ bzw. „Classic“ (die sich von der Form her gleichen, jedoch in ersterem Fall aus einem Holz- und in letzterem aus einem Aluminiumrahmen bestehen) sowie den so genannten „Moderns“. Während Originals und Classic Schneeschuhe gut für Wanderungen in ebenen Flächen und Tiefschnee geeignet sind, sind die Moderns aufgrund ihrer kleineren Auflage Fläche und ihrer Spikes bzw. Steigzacken für alpines Gelände gedacht.

Wer mit dem Gedanken spielt, Schneeschuhe zu erwerben, sollte die zunächst die folgenden Kriterien beachten:

  1. Gewicht: Die Größe des Tellers richtet sich nach dem Gewicht des Trägers. Dabei muss man nicht nur sein eigenes Körpergewicht bedenken, sondern auch das der Winterkleidung und des Tourenrucksackes. Mit einem zu kleinen Schneeschuh versinkt man, mit einem zu großen Schneeschuh büßt man Beweglichkeit ein.
  2. Gelände: wie eingangs erwähnt, gibt es Schneeschuhe für flaches und Schuhe für alpines Gelände – doch auch dazwischen gibt es noch einige Abstufungen. Will ich mit meinem Schuh ausschließlich leicht wandern? Will ich ins Gebirge? Oder soll er beides können? Wer sich nicht sicher ist, kann zunächst die Schuhe verschiedener Hersteller leihen (es gibt immer wieder Testival-Angebote), und dann seine Entscheidung treffen.
  3. Bindung: Die Bindung sollte bequem zu bedienen sein, auch mit Handschuhen; sie sollte darüber hinaus sicheren Halt gewährleisten.

Schneeschuhwandern

Die schönsten Touren in Deutschland und Österreich

Zunächst gilt: Überall, wo Schnee liegt, kann man auch Schneeschuhwandern. Eine Auswahl an Touren zu treffen, ist daher nicht einfach, zumal sich viele Touren abseits geräumter Wege befinden. Deswegen gilt grundsätzlich: Setzt Euch mit der aktuellen Lawinengefahr und -schutzmaßnahmen, Wildtierruhezonen und Schutzgebieten auseinander! Gerade für Anfänger ist die Teilnahme an einer geführten Tour empfehlenswert, die Veranstalter haben diese Faktoren bei der Tourenplanung berücksichtigt und kennen die schönsten Ecken der Region.

Wer gern auf eigene Faust losziehen möchte, kann das auf so genannten markierten Schneeschuhtrails. Hier eine Auswahl der schönsten für Einsteiger und fortgeschrittene Trapper:

1. Schneeschuhtrail „Feldberg klein“

Schneeschuhwandern Schwarzwald: Diese einfache Tour im Schwarzwald ist ideal für die ersten Schritte auf Schneeschuhen. Wer höher hinaus will, kann – vom gleichen Startpunkt aus – zum Gipfel des Feldberges wandern (1.493 m, ca. 3,5 Stunden). Die gut ausgeschilderte „kleine“ Runde beginnt hinter dem Haus der Natur und führt hinauf zum Seebuck-Gipfel. Hier zweigt der Trail nach Süden ab und führt vorbei am „Feldbergturm“ den Südhang hinunter zum Panoramaweg. Über diesen kommt man dann wieder zurück zum Haus der Natur.

Start/Ziel: Haus der Natur, Feldberg
Höhenmeter: 170
Dauer: 1 ½ Stunden
Distanz: ca. 1,5 km
Weitere Infos / Karte: hochschwarzwald.de/Entdecken/Winter2/Schneeschuhlaufen/ Schneeschuhtrails

2. Schneeschuhtrail „Balderschwanger Tal“ (Allgäu)

Schneeschuhwandern Allgäu: Im Balderschwanger Tal bietet sich für Winterwanderer eine sehr schöne und wenn gewünscht auch anspruchsvolle Tagestour an. Die Strecke beginnt im Ortszentrum und führt oberhalb des Lappach entlang des Südhanges ins Tal hinein. Im Tal befinden sich drei Hütten, die während des Winters zumeist geöffnet sind. Bis zur Bodenseehütte (1153 m) ist es ca. 1 Stunde. Nach weiteren 20 Minuten ist die Fuchshütte erreicht (1320 m). Hier kann man umkehren oder, bei guter Kondition, noch weiter bis zur letzten Einkehr, der Burgelhütte, wandern.

Start/Ziel: Balderschwang (Ortszentrum)
Dauer (gesamte Tour): 4 bis 5 Stunden
Höhenmeter: 450
Weitere Infos / Karte: balderschwang.de/winter/schneeschuhwandern/

3. Die „Schneeroaf-Roas“ im Salzburger Land (Rauris)

Schneeschuhwandern Salzburger Land: Die ausgeschilderte Schneeschuhtour im Talschlusskessel Kolm Saigurn bietet unnachahmliche Blicke auf die Gipfel der Dreitausender der Goldberggruppe. Am Parkplatz Bodenhaus (Nr. 65) südlich der Straße folgen, bei der Brücke rechts ab entlang der Hüttwinklache (ca. 300 m). Links über den Steg und der Straße bis zum Jagahäusl folgen. Hier beginnt der Knappenwanderweg. Durch den Wald geht es zur Rastmulde, dann links und über die Straße zum alten Kolmweg. Nun dem Trockenbach folgen und durch den Hochwald zum Talschluss Kolm Saigurn.

Dort kann man sich nach einer Stärkung bei einem der beiden Hüttenwirte, im Ammererhof oder im Naturfreundehaus, eine Rodel ausleihen und den Tag nach einer lustigen Rodelpartie, mit einem Abschlusstrunk im Alpengasthof Bodenhaus beenden.

Start/Ziel: Parkplatz Bodenhaus
Höhenmeter: 370
Dauer (aufwärts): ca. 3 Std
Distanz: 8 km
Weitere Infos: raurisertal.at

Schneeschuhwandern

Weitere Informationen für Schneeschuhwanderer

Deutschland:

Im Süddeutschen Raum gibt es unzählige Möglichkeiten, dem alpinen Schneeschuhwandern – auch auf leichten Touren – nachzugehen. Die wohl umfangreichste Sammlung hierzu findet sich auf www.roberge.de. Das Tourenportal orientiert sich dabei erfreulicherweise an den Umweltschutz-Richtlinien des DAV: „Naturverträgliches Skibergsteigen“.

Österreich:

In Österreich gibt es ein Tourenportal, in dem man gezielt nach Schneeschuhtrails suchen kann (115 sind derzeit verzeichnet): www.alpintouren.com. Alternativ kann man hier nach Region suchen oder sich die Touren auf Google Maps anzeigen lassen.

Schweiz:

Am weitesten sind jedoch die Schweizer: auf www.globaltrail.net sind Schneeschuhtrails in der gesamten Schweiz verzeichnet. Hierzu wählt man einfach einen Kanton auf der Schweizkarte und erhält einen Überblick über alle im Kanton verzeichneten Trails, inklusive Name, Länge, Dauer, Schwierigkeit und dem aktuellen Zustand des Trails. Zu jedem einzelnen Trail sind zudem eine Wegbeschreibung und Bilder hinterlegt.

Noch mehr wissen? Kein Problem:

Richtiges Verhalten beim Schneeschuhwandern, Broschüre des Bayerischen Landesamtes für Umwelt: http://www.lfu.bayern.de/umweltwissen/doc/uw_91_natursport_schneeschuhwandern.pdf#

Literatur: Schneeschuhwandern (Amazon Partnerlink)

Ausrüstung: Schneeschuhe (Amazon Partnerlink)

Fotos: Tourismusverband Rauris

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