Unsere liebsten Hütten im August

Die Top 3 Berghütten im August, ausgewählt von soap-box-derby.de

Es gibt wohl kaum etwas befriedigenderes, als nach einem schweißtreibenden Aufstieg in den Bergen die Hütte zu erreichen und sich voller Vorfreude auf Apfelschorle und Brotzeit auf der Sonnenterasse mit Panoramablick niederzulassen. Wo es derzeit besonders schön ist und wo man außerdem auf nettes Hüttenpersonal trifft, verraten wir mit einer kleinen Übersicht über die Top 3 Berghütten im August. Passend zur Hütte schlagen wir jeweils eine 2-Tagestour vor – die Hütten verfügen nämlich alle über Betten im Lager oder in Zimmern.

Kleinwalsertal: Fiderepasshütte

Wer auf die Fiderepasshütte kommt, muss sich mit einer ganzen Reihe von Entscheidungen plagen: Was soll ich nur essen? Suppen und Gulasch genießen weithin große Beliebtheit. Und: setze ich mich jetzt in Österreich oder in Deutschland zum Essen? Die Landesgrenze verläuft nämlich quer über die – im letzten Jahr ausgebaute – Panoramaterasse.

Tourenvorschlag

Samstag: Anreise nach Riezlern bis 12.00 Uhr. Von dort Austieg über die Höflealpe und die Wankalpe durch das Warmatsgundtal zur Kühgundalpe 1744m. Durch den Talboden führt der Weg zum serpentinenreichen Aufstieg zum Fiderepass. (Ca. 4 Stunden).
Alternative: bei späterer Anreise empfielt es sich, von Riezlern weiter nach Mittelberg zu fahren. Von dort führt ein Weg durchs romantische Wildental bis zur Fluchtalpe und von dort steil aufwärts zur Hütte. (Ca. 2,5 Stunden).

Sonntag: Oberhalb der Hütte beginnt der Mindelheimer Klettersteig, der über die Schafalpköpfe in abwechslungsreichem Auf und Ab zur Mindelheimer Hütte führt. Der Weg über den Steig dauert 4-5 Stunden, der Abstieg durchs Wildental dauert ca. 2,5 Stunden. Diese Tour eignet sich nur für erfahrene Bergsteiger und Kletterer, die zudem früh aufgestanden sind.
Alternativ – und bequemer – gelangt man zur Mindelheimer Hütte über den Krumbacher Höhenweg in ca. 2-3 Stunden. Abstieg wie oben beschrieben.

Anmerkungen: Das Tolle am Kleinwalsertal ist seine Erreichbarkeit von Deutschland. Und zwar nicht nur aus Bayern – dort ist man sowieso mit genug Bergen verwöhnt – sondern auch aus beispielsweise Stuttgart oder Frankfurt ist man in 3 bzw. 4,5 Stunden mittendrin in der Bergwelt.

Fiderepasshütte im Kleinwalsertal

Fiderepasshütte im Kleinwalsertal

Mangfallgebirge (Bayerische Alpen): Tegernseer Hütte

Die Tegernseer Hütte ist ein beliebtes Fotomotiv für Wanderführer: kein Wunder, sitzt sie doch wie ein Adlernest auf dem steilen Rücken des Buchsteins.Hat man sich erst einmal hinauf geschleppt, stellt man fest, dass die Fotos nicht zu viel versprochen haben: die exponierte Terrasse bietet einen unnachahmlichen Blick ins Tal und aufs Karwendel und Wetterstein.

Tourenvorschlag

Samstag: Von Lenggries (Ortsteil Fleck) geht es über Mariaeck zur Roßsteinalm. Wenn die Hütte passiert wurde, zeigt ein Wegweiser den (kürzeren) Weg über den Klettersteig an: dieser ist mit Drahtseilen ausreichend versichert. Es gibt jedoch die Möglichkeit, ein Stück bergab zu gehen, bis man auf den Weg von der Buchsteinalm trifft (so umrundet man den Berg). Von der Hütte sind sowohl Roß- als auch Buchstein in je einer Viertelstunde zu erreichen. Auf den Buchstein hinauf muss man allerdings klettern (Kletterei im 2. Grad).

Sonntag: Über Rauhalm und Seekarkreuz geht es zur Lenggrieser Hütte. Nach einer kurzen Stärkung kann man über den Fischbachsattel auf einem breiten Weg zum Schloss Hohenburg wandern. Hier links haltend geht es zurück nach Fleck (alternativ mit dem Bus ab Lenggries/Hohenbrunn).

Anmerkungen: Auf der Hütte angekommen, heisst es erst einmal chillen. Das unvergleichliche Panorama lockt auch andere Gäste an, so dass es auf der Terasse meist recht gemütlich wird. Der Großteil sind jedoch Tagesausflügler, die am Nachmittag wieder abziehen. Mit ein wenig Glück kann man direkt unter der Terasse einen Kletterer ausmachen, der auf der sogenannten „via Weissbier“ (8-) zur Hütte kraxelt. Ausstieg ist die Terasse…
Kletterer aufgepasst: Am Buchstein gibt’s Dutzende Routen von 3+ bis 9+, sodass sich Kuchen mampfen und Apfelschorle trinken noch mit ein wenig Klettersport verbinden lassen.

Tegernseer Hütte - Mangfallgebirge/Bayerische Alpen

Tegernseer Hütte - Mangfallgebirge/Bayerische Alpen

Karwendel: Solsteinhaus

Erst im vergangenen Jahr wurde das Solsteinhaus grundlegend saniert, die Energieversorgung wurde optimiert und die Sanitäranlagen ausgebaut. Das Haus ist die Anlaufstelle von Wanderern und Kletterfreaks gleichermaßen und ist für seine großzügigen Portionen ehrlicher Hausmannskost bekannt.

Tourenvorschlag

Samstag: Mit dem Auto oder der Bahn geht es nach Hochzirl. Von dort der Wegnummer 213 folgen und über das Thomasegg nach Oberbach. An der Solnalm erhascht man den ersten Blick auf die Hütte. Von hier geht es weiter in Kehren aufwärts, bis das Solsteinhaus erreicht ist (ca. 3 Stunden). In unmittelbarer Nähe ist der neu sanierte Klettergarten Erlspitz, der bei Familien mit Kindern großen Anklang findet.

Sonntag: Den großen Solstein im Blick, geht es über den mit Latschenkiefern bewachsenen Berghang auf einem schmalen Fußweg aufwärts. Zum Gipfel sind es ca. 2 Stunden, der schweisstreibende Anstieg wird durch ein tolles Panorama entlohnt. Wer Zeit und Lust hat (und ein wenig Kletter-erfahrung), kann beim Abstieg zum Sattel links den kleinen Sollstein „mitnehmen“ – ein einfacher Klettersteig führt in ca. 1 Stunde auf den Gipfel. Vom Sattel geht es über ein steiles Geröllfeld hinab (bei Regen gefährlich!) und weiter durch den Wald zur Magdeburger Hütte (ca. 2,5 Stunden ab Gipfel).

Anmerkungen: Das Karwendel ist mit seinen schroffen Karen und spitzen Zacken ein sehr hochalpin anmutendes Gebirge in moderater Höhe. Es erstreckt sich von der deutschen Seite (Mittenwald) bis nach Scharnitz in Österreich.

Webadressen der Hütten

Bildquellen: Tegernseer Hütte: Deutscher Alpenverein/Sektion Tegernsee, Fiderpasshütte: Kleinwalsertal Tourismus

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