Was ist eigentlich Bouldern?

Bouldern für Einsteiger

Beim Bouldern handelt es sich um freihändiges Klettern ohne Seil bzw. Sicherung und meist immer in Absprunghöhe. Der Begriff leitet sich vom englischen Wort boulder (Felsbrocken) ab. Geklettert wird in Felswänden im Gelände oder an künstlichen Wänden in der Halle.

Der Reiz beim Bouldern

Bouldern hat sich vor allem in den letzten zwanzig Jahren zu einer beliebten Trendsportart entwickelt. Der besondere Reiz bei dieser Art zu klettern besteht in der Möglichkeit, die Grenzen der eigenen körperlichen Kraft und Geschicklichkeit auszuloten, sich mit anderen Sportlern zu messen und die Felswand zu bezwingen. Anders als beim Klettern mit Seil am Berg, das sich oft über längere Zeit hinzieht, ist der Kraftaufwand und die damit verbundene Anspannung und Konzentration beim Bouldern auf einen kurzen Zeitraum konzentriert. Die Anforderungen, die an den Kletterer gestellt werden erfolgen gewissermaßen auf den Punkt. Aufgrund der extremen Körperhaltungen und den extremen Belastungen, denen man sich kurzzeitig aussetzt, zeigt das Bouldern durchaus auch Merkmale eines Kraftsports.

John Gill – Bouldern im Freien

Als anerkannter Sport gibt es das Bouldern noch nicht sehr lange, wenn man es etwa mit leichtathletischen Disziplinen vergleicht. John Gill kreierte in den 1950er und 1960er Jahren neue Griff- und Tritttechniken, die er teilweise dem Geräteturnen entlehnte. Dabei überwand er gängige Standards beim Klettern, so etwa die Anforderung, dass von den vier Gliedmaßen des Kletterers drei stets Kontakt zum Felsen halten müssen. Ebenso erschuf Gill als erster ein Bewertungssystem, das die Boulder in verschiedene Schwierigkeitsgrade einstufte. Heute verwendet man in der Regel die Fontainebleau-Skala. Der Wald von Fontainbleau mit seinen variantenreichen Sandsteinformationen ist ein sehr beliebtes, wenn nicht das beliebteste Bouldergebiet. Hier wurde schon geklettert lange bevor man die Sportart als Bouldern bezeichnete. In Deutschland beliebte Bouldergebiete findet man beispielsweise im Klettergebiet Nördlicher Frankenjura, oder im Klettergebiet Kochel am Kochelsee am Rand der Bayerischen Alpen. Die Herausforderung bei der Sportart, wenn man sie im Freien betreibt, liegt in der Bewältigung des Hindernisses, so wie man es in Form der Felsen vorfindet.

Fontainebleau - Copyright Chillaz

Bouldern in der Halle

Beim Klettern in der Halle werden speziell aufgebaute Kletterwände mit Griffen versehen. Diese Griffe dienen nicht dazu, das Bouldern möglichst bequem und einfach zu machen, im Gegenteil: Sie werden so gewählt, dass es für den Kletterer eine gerade noch zu bewältigende Anstrengung darstellt, sich an den Griffen emporzuarbeiten. Die Griffe sind nach Schwierigkeitsgrad eingeteilt, wobei die unterschiedlichen Stufen durch verschiedene Farben der Griffe gekennzeichnet sind. Gelingt es einem, im ersten Versuch einen Boulder, den man noch nie zuvor ausprobiert hat, zu bezwingen, spricht man vom Flashen des Boulders.

Ausrüstung und Sicherheitsvorkehrung beim Bouldern

Wo geklettert wird, da kann man herunterfallen. Das damit gegebenen Verletzungsrisiko wird gemindert, indem man Bouldermatten, die auch als Crashpads (Sturzpolster) bekannt sind, vor dem Boulder platziert. Das Spotten ist eine weitere Sicherheitsmaßnahme. Wenn ein Kletterer einen anderen spottet, bedeutet das, dass er bereit steht, um einen ungünstigen Sturz abzufangen. Gute Kletterschuhe mit guter Haftung am Felsen sind neben dem Crashpad der wichtigste Teil der Ausrüstung. Stets mit dabei ist auch der Magnesiabeutel, auch Chalkbag genannt. Mit dem Magnesia werden verschwitzte Hände getrocknet um ein Abrutschen zu verhindern.

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Fotos:  © Chillaz International