Arco – das Klettergebiet für Freunde des Besonderen
Die Gegend rund um Arco in der Nähe von Trento in Norditalien gehört zu den besten Gegenden für Kletterer überhaupt. Es ist dabei egal ob man das Sport- oder das Alpinklettern bevorzugt – es ist für alle etwas dabei. Arco liegt ganz in der Nähe des Gardasees und hat ein eher gemäßigtes Klima. Dort wachsen unter anderem sogar Palmen und die Stadt ist ein Luftkurort. Somit ist eigentlich das ganze Jahr über Saison für diese Gegend, wobei es trotzdem durchaus mit ca. –5°C bis –10°C in Winter und Frühjahr recht kalt werden kann.
Die Anreise entscheidet sich danach, ob man vor Ort beweglich sein möchte. Das ist im Regelfall deutlich besser, da die Klettergebiete ziemlich verstreut in der ganzen Gegend sind. Allerdings reicht da auch bereits eine gute Kondition und ein Fahrrad. Inzwischen wurde die Region auch von Mountain Bikern für ihren Sport entdeckt und so ist es häufig schwierig noch bezahlbare und vor allem freie Unterkünfte zu finden. Auch auf den eigentlich in ausreichender Zahl vorhanden Campingplätzen kann es, vor allem an den sogenannten langen Wochenenden, also z.B. Pfingsten oder Ostern, sehr schwer sein, einen freien Platz zu finden.
- Arco – Klettern im April
Außerdem sind die Campingplätze zum Teil recht teuer und so kann sich, besonders bei mehreren Personen, auch das Mieten einer Ferienwohnung durchaus rechnen. Nicht zu empfehlen ist das Wildcampen. Es werden regelmäßig viele Polizeikontrollen durchgeführt und die Strafen sprengen oft das Budget.
Wer dann endlich einen Platz zum Übernachten gefunden hat, findet sich in einer der schönsten Gegenden Europas wieder deren Anblick nicht nur das Klettererherz höher schlagen lässt. Viele Sehenswürdigkeiten, wie z.B. das Arboretum in den Parkanlagen der Stadt, in welchem man sogar Mammutbäume findet, die Burgruine (Castello di Arco) oder aber auch die Kirche St. Maria, laden ebenfalls zum Entdecken ein. Auch die schönen alten Strassen und Gassen der Stadt sind mehr als nur einen flüchtigen Blick wert.
Rund um Arco gibt es eine Vielzahl von Kletterrouten in allen Schwierigkeitsklassen. Der Muro Dell´Assino bietet relativ viele zum Teil recht leichte, aber trotzdem sehr schöne Kletterrouten. Selten sind so viele in den Kategorien ab 2a bis hin zu 7c, wobei die meisten eher im mittleren Segment um die 4a – 5c zu finden sind. Die Wandhöhen liegen zwischen 20 und 60 m, wobei als Zusatzausrüstung ein mindestens 60 m langes Seil empfehlenswert und bei einigen auch unbedingt erforderlich ist.
Wer nach Arco zum Klettern kommt, denkt vor allen an den Massone. Mehr als 160 Routen finden sich an diesem Felsen. Die Kategorien fangen bei ca. 4a an und hören bei 9a Schwierigkeitsstufe auf. Teilweise sind diese Routen sehr steil. Der Fels ist zum Teil Plattenkalk und zum Teil überhängender Fels, der aber vielfach etwas abgespeckt wurde. Man klettert vor allem an Leisten, aber auch Sinter- oder Löcherstrukturen sind vorhanden.
Im Gegensatz zu den beiden Vorgenannten ist das Klettergebiet von Val Lomasone etwas weiter von Arco entfernt. Es bietet ca. 80 Touren mit Schwierigkeitsgraden von 4a bis 7c. Die Routen sind gut abgesichert und die Beschaffenheit ist meist querschichtiger Plattenkalk.
Die Wandhöhen liegen zwischen 10 m und 30 m wobei die etwas leichteren Routen eher kurz sind.
Einen weiteren tollen Klettergarten findet man in Preore, den Croz dell´Niere. Er liegt oberhalb von Preore zwischen Brenta und den Gardasee Bergen und gehört zu den interessantesten der Gegend. Ein Detail sind die witzigen Holzfiguren, welche man an verschiedenen Stellen des Gartens findet. Der Fels ist rauher Dolomitenfels und es gibt insgesamt ca. 70 Routen, von denen die meisten im Bereich zwischen 4a und 6 c in der Schwierigkeit angesiedelt sind. Ein Helm ist auf jeden Fall zu empfehlen wenn mehr los ist, da die Routen mit eingelagerten Bändern und Zwischenstand versehen sind. Im Oberen Bereich gibt es allerdings auch noch ein paar deutlich anspruchsvollere Routen.
Am Promeghin in San Lorenzo wurde ebenfalls ein wirklich schöner Klettergarten eingerichtet. Das Konglomeratgestein sieht auf den ersten Blick nicht unbedingt zum Klettern geeignet aus bietet aber trotzdem einige sehr anspruchsvolle Routen, bei denen eine gute Fingerkraftausdauer vonnöten ist. Es gibt ca. 70 Routen mit Schwierigkeitsstufen von 4a bis 7b. Die Meisten liegen aber im Bereich 5c bis 6c.
Einmal abgesehen vom Klettern ist die Gegend um Arco auch für Wanderer sehr interessant und wenn das Nachtleben auch nicht mit dem einer Großstadt oder eines der normalen Touristenzentren mithalten kann, ist dort trotzdem etwas los. Weiterhin sind weitere Highlights der Gegend das fantastische Essen und der ebenfalls erstklassige Wein, den zu probieren man auf keinen Fall versäumen darf, wenn man einmal in dieser Gegend ist.