Extremsport im Video festhalten und zum Erlebnis machen

Wir leben in einem goldenen Zeitalter für Filmemacher. Gerade im Bereich Extremsport entdecken immer mehr Menschen, wie spektakulär eigene Videoaufnahmen sein können. Allerdings liegt die Latte für angehende Extremsport-Filmer mittlerweile durchaus hoch. Unternehmen wie Red Bull haben mit einer Vielzahl an Filmen und Clips bewiesen, wie richtig gute Extremsport-Filme aussehen müssen. Dokumentationen wie The Art of Flight sind praktisch das Beste, was der Bereich zu bieten hat und sollten jedem angehenden Filmemacher als Inspiration dienen. Den Trailer hierzu gibt es auf der entsprechenden Website. Besonders beliebt und vielseitig ist der Outdoorsport u.a. mit den Sportarten Mountainbike, Snowboard, Ski oder Klettern. Gerade hier lassen sich tolle Aufnahmen verwirklichen, die allerdings teilweise auch schwer zu realisieren sind. Damit der eigene Film am Ende sowohl optisch als auch inhaltlich eine spannende Angelegenheit wird, sollte man daher auf einige Dinge achten und mit dem passenden Equipment arbeiten.

Die Kameratechnik und Ausrüstung

Um möglichst spektakuläre Bilder aufnehmen zu können, bedarf es zunächst einmal der richtigen Kameratechnik. Gute Kameras sind heute so günstig wie nie zuvor. Und auch wenn viele Handykameras meist bessere Bilder machen als der Großteil der Kameras vor 20 Jahren, sollte man sich trotzdem ein separates Modell zulegen.
Digitale Spiegelreflexkameras oder D-SLR sind aktuell groß im Trend und gerade dabei die herkömmlichen Videokameras abzulösen. Der große Vorteil einer Spiegelreflexkamera ist neben dem Preis, die Tatsache, dass man praktisch keinen optischen Nachteil hat. Ein gutes Modell gibt es bereits für 400 bis 500 Euro, während eine vergleichbare Videokamera in der Regel kaum unter 1000 Euro erhältlich ist. Für den besonderen Shot empfiehlt sich zudem die Anschaffung einer GoPro. Die kleinen Action-Kameras erreichen zwar meist nicht die Qualität einer D-SLR, sind jedoch vielfach einsetzbar. Sie lassen sich beispielsweise problemlos auf dem Helm oder dem Arm montieren. Wenn man sich gut über Tipps und Tricks zu Einstellungen und Möglichkeiten der GoPro informiert erscheinen die Einsatzmöglichkeiten nahezu grenzenlos.
Viele Filmer vergessen, dass die Kamera nicht die einzige technische Anschaffung sein sollte, wenn man ein professionelles Extremsport-Video drehen möchte. Neben einer ausreichenden Anzahl an Speicherkarten und Akkus sollte unbedingt auch ein Stativ zur Ausrüstung gehören. Wer im Anschluss noch Geld im Budget übrig hat, sollte sich die Anschaffung einer Steadicam überlegen. Mit dieser kann man beispielsweise sehr einfach und bequem Kamerafahrten realisieren.

Canon EOS 70D mit Manfrotto Video Stativ

Canon EOS 70D mit Manfrotto 3-Wege-Neiger

Mit Konzept zum Erfolg beim Dreh

Der Spruch „Rom wurde nicht an einem Tag erbaut“ trifft auf viele Dinge im Leben zu, wovon auch das Filmen betroffen ist. Ein spektakuläres Extremsport-Video lässt sich in den seltensten Fällen an einem Nachmittag und ohne Vorbereitung drehen. Generell sollte im Vorfeld erst einmal ein Konzept erstellt werden. Auch wenn es nicht die Ausmaße eines Drehbuchs erreichen muss, ist es immer sinnvoll, wenn man mit einem gewissen Plan an die Sache herantritt. Natürlich lässt sich im Extremsport nicht immer alles so umsetzen, wie es vielleicht im Vorfeld geplant wurde. Daher sollte das Konzept auch Raum für Anpassungen offen halten.
Sind die Vorbereitungen abgeschlossen, kann mit den Dreharbeiten begonnen werden. Hier ist es vor allem wichtig, dass man sich ausreichend Zeit nimmt. Nicht immer entsteht das perfekte Bild beim ersten Versuch. Ein wirklich gutes Extremsport-Video ist nicht das Resultat eines Sprints, sondern eines Marathons. Viele Aktionen sollten mehrfach wiederholt und idealerweise aus mehreren Perspektiven eingefangen werden. Nur so findet sich genügend Material, aus dem man im Schnitt die besten Szenen und Einstellungen auswählen kann.

In der Nachbearbeitung entsteht der Film

Ein guter Extremsport-Film entsteht nicht an den Drehorten selbst, sondern erst später im Schnitt. Um die große Menge an Material zu sortieren und zu schneiden, empfiehlt sich der Kauf einer passenden Software. Auch im Bereich Videobearbeitung und Fotobearbeitung hat sich in den vergangenen Jahren viel getan, sodass ein gutes Programm heute nicht mehr so teuer ist. Apple-Nutzer finden mit iVideo bereits ein kostenfreies Programm vorinstalliert. Mit diesem lassen sich bereits schon gute Erfolge erzielen. Echte Profis greifen dagegen zu Final Cut Pro, das um die 300 Euro kostet.

Windows-Nutzer haben bei der Videobearbeitung zunächst einmal keine kostenfreie vorinstallierte Möglichkeit. Der frei angebotene Windows Movie Maker bietet nur Basisfunktionen und ist für einen professionellen Videoschnitt nicht geeignet. Stattdessen greifen viele Nutzer zu den Programmen von Adobe. Premiere Pro gehört zu den bekanntesten Schnittprogrammen, ist jedoch in der Regel über 1000 Euro teuer. Diese Software lässt selbst bei Profis keine Wünsche offen. Durch das Hinzufügen von Plug-Ins können Funktionen und Effekte einfach ergänzt werden, sollten sie dem ein oder anderem doch fehlen. Zu den wichtigsten Funktionen zählen Videostabilisierung, automatische Audio- und Videosynchronisation, eine breite Auswahl an Effekten und neue Maskenfunktionen, mit denen sich bewegte Elemente unkenntlich machen lassen.

Vielen Videomachern reicht jedoch die Light-Version Premiere Elements bereits schon aus. Diese ist mitunter schon für nicht einmal 100 Euro erhältlich. Welche Futures hat dieses Programm vorzuweisen? Es gibt über 200 Effekte, Filter, Grafikelemente. Aber auch die Erstellung einer Videogeschichte und die Bildstabilisierung sind dankbare Funktionen. Komplette Auflistungen aller Funktionen und Erfahrungsberichte zu diesen und anderen Softwareprogrammen findest du auf verschiedenen Seiten im Internet: Vergleich der Funktionen / Erfahrungsberichte.
Neben den professionellen Programmen gibt es im Netz einiges an kostenfreier Software. Je nachdem, wie umfangreich das eigene Video sein soll, können diese für den Schnitt ebenfalls ausreichen. Generell empfiehlt es sich mehrere Programme zu testen und zu sehen, welches einem am besten liegt. Gerade bei den teuren Anschaffungen lohnt es sich im Vorfeld, die 30-Tage-Testversion auszuprobieren. So kann man feststellen, ob das Programm den eigenen Anforderungen entspricht, bevor mitunter viel Geld investiert wird.

Zusammenfassend
Einen guten Extremsport-Film zu drehen ist keine leichte Aufgabe. Erheblich einfacher macht man es sich jedoch, wenn man mit dem richtigen Equipment arbeitet. Eine gute Spiegelreflexkamera, ein Stativ und eine GoPro sind die Grundlage für ein spannendes Endprodukt. Wer dann noch in ein professionelles Schnittprogramm investiert und sich ausreichend Zeit für den Dreh nimmt, hat praktisch alle Voraussetzungen für den Erfolg geschaffen.