Outdoorsport

Eisklettern Zillertal – Gorillas im Nebel

„Gorillas im Nebel“ M10/WI6

Albert Leichtfried & Benedikt Purner

Neues Testpiece im Zillertal: Athletische, affenartige Moves, animalisches Geschrei und dichter Nebel

In bewährter Besetzung hatten Albert Leichtfried und ich bereits am 10. Februar links oberhalb des Gasthauses Karlsteg bei Ginzling eine Mixedlinie eingerichtet. Damals konnten wir im dichten Nebel kaum den Einstieg ausmachen. Bei strahlendem Sonnenschein und perfekten Bedingungen war fünf Tage später die Rotpunkt-Begehung an der Reihe.

Das Erschließen von unten erwies sich als ziemlich spannend, die Szenerie zwischen mächtigen, dunklen Granitwänden und schrägen Eisformationen ist genial. Eine Traumlinie, die zwar Mixed ist, aber trotzdem meist im Eis verläuft. Nach sechs Stunden Schufterei waren die ersten beiden Seillängen eingerichtet. Bei den Rotpunkt-Versuchen lief dann alles wie geschmiert: Trotz sehr kalter Temperaturen gelang mir die erste Länge, eine supertechnische M8+, auf Anhieb. Die Schwierigkeit ist hier eine Reihe unsicherer Hooks in einer Platte. Auch die überhängende Glasur – ja, das gibt’s wirklich! – fordert einiges vom kompletten Eiskletterer.

Die zweite Länge ist für die Unterarme die anspruchsvollste. Doch Albert hat alles im Griff. Mit Schrauben, Cams, Haken und Bolts ist die Länge gut Abzusichern und verlangt an superfragilem Eis und in feinen Rissen vollste Konzentration. Ganz nebenbei hängt das Ganze noch einige Meter über und fertig ist der Pump im Unterarm! Albert kämpft sich mit urwaldartigem Gebrüll über die letzten pumpigen Meter der Seillänge. Auch diese Seillänge gelingt auf Anhieb und wird wohl bei M10 einchecken.

Foto Klaus Kranebitter

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Seven Summits

Unter Seven Summits (dt. 7 Gipfel) fasst man den jeweils höchsten Berg auf jedem Kontinent zusammen. Asien: Auf dem asiatischen Kontinent ist der Mount Everest im Himalaya der höchste Berg der Welt. 8.848 m, Erstbesteiger: Edmund Hillary, Tenzing Norgay Afrika: Der Kontinent Afrika hat als… Weiterlesen »Seven Summits

Eisklettern und Dry tooling

In den letzten Jahren hat sich als Spezialdisziplin des Eiskletterns das Dry-Tooling entwickelt. Dabei wird mit speziellen Eisgeräten und Steigeisen eine Felswand beklettert. Das Dry-Tooling entstand, da viele Eiskletterer auf der Suche nach schwierigen Eiszapfen im Zustieg zu diesen Eiszapfen schwierige Stellen im Fels überwinden… Weiterlesen »Eisklettern und Dry tooling

Eisklettern: Glace Glisse – Rückblick

So war’s! Glace Glisse 2010

Unken / Heutal, 3. Februar 2010 – An diesem Wochenende traf sich die Weltspitze der Eiskletterszene im Unkener Heutal, um bei der Premiere des Eiskletterfestivals “Glace Glisse” ihren Meister zu küren. 35 Sportler kämpften in anspruchsvollen Qualifikationsdurchgängen am Samstag um den Einzug ins Flutlichtfinale. Drei Damen und sechs Herren durften im Kampf um die begehrte Trophäe des “Glace Glisse 2010“ antreten.

Rund 300 Zuschauer waren vor Ort, um die Finalisten Thomas Bauhofer, Markus Bendler, Robert Huber, Albert Leichtfried, Jack Müller und Ragnar Theuerjahr sowie Viktoria Griesser, Christina Huber und Petra Müller im Flutlichtfinale anzufeuern. Die kombinierten Routen aus Eis und Holz stammten von keinem geringeren als Thomas „Steini“ Steinbrugger, dem wohl bekanntesten Wettkampfschrauber der Szene. Seine beinharten Linien verlangten den Profis einiges ab: Kopfüber einen Balken entlang hangeln, dynamische, sehr weite Züge von einem Griff zum nächsten und klettern im Überhang waren nur einige der Finessen, die es zu lösen galt.Weiterlesen »Eisklettern: Glace Glisse – Rückblick

Eisklettern – Centercourt (WI7+) – Gasteiner Anlauftal

Albert Leichtfried und Benedikt Purner gelingt neue Eislinie in der Eisarena im Gasteiner Anlauftal

Nachdem wir am Mittwoch die beiden Klassiker „Supervisor“ WI 6 und „Seidenraupe Direkt“ WI 5 geklettert waren blieben unsere Blicke immer wieder an der hauchdünnen Glasur hängen die zwischen den Hans Zlöbl- Testpieces „Rodeo“ und „Land under“ durch die Arena zieht- unser Match für den nächsten Tag stand fest.

Centercourt

1. Satz: Aufschlag Purner
Vom ersten Band geht´s gleich richtig zur Sache. Die von unten schier unkletterbar anmutende Platte erwies sich zum Glück nur als sauschwer- mangels Sicherungsmöglichkeiten möchte man am liebsten jeden eingefrorenen Grashalm einhängen. Mit etwas Kreativität kann man aber hier und einen Hook hinein dreschen oder findet auch Platz für Friends. Der Stand auf 3 C3´s ist was fürs Fotoalbum!

2. Satz: Aufschlag Leichtfried
Hier fällt die Vorentscheidung- möglich oder nicht? Über hauchdünne Glasuren geht der Weg steil nach oben, die sind allerdings nicht angefroren und ergeben sich gerne der Schwerkraft- mühsames Hin und Her ermöglicht das Anbringen von weinigen schlechten Sicherungspunkten in Fels und Eis. Die folgenden leicht überhängen Meter weisen bereits nach dem ersten Pickelschlag kaum noch Eis auf, ein Weiterkommen scheint unmöglich. Einen Sturz in die miese Schraube unterhalb kann nicht gut ausgehen.
Doch Albert Leichtfried hat ein Ass im Ärmel bzw. am Gurt. 15 Minuten später ist dank Rocpec ein Bolt platziert und weiter geht der Nervenkitzel. Das vermeintliche Ende der Crux zeigte sich widerspenstig- wenn die 6cm Eisschraube nur zur Hälfte reingeht darf man das Eis durchaus als dünn bezeichnen.
Wenige Züge später steigt Albert über den Zapfen aus und kann die erste gute Schraube dieser Seillänge drehen- wenig später erfolgt der Satzgewinn, 1:30 hat er gedauert.

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3. Satz: Aufschlag Purner
Nach pilzigem Beginn folgen noch einmal richtig steile Meter, hier hat sich ein spröder Röhrenvorhang über das Dach gebildet. Im Anschluss wartet wieder die berühmte dünne Glasur. Es leiden die Nerven und vor allem die Hauen der Eisgeräte- immer wieder erschrecken sie über den Fels unter der Glasur und springen verängstigt wieder heraus. Mit ein paar Schrauben und mit Hilfe der Feunde ist der Satzgewinn aber bald geschafft.

4.Satz: Aufschlag Leichtfried
Es bleibt dünn und spröde aber es wird etwas flacher. Ende in Sicht, aber noch nicht ganz.

5.Satz: Aufschlag Purner:
Die Entscheidung ist schnell herbeigeführt- nach dem Ende des Eises wird der Centercourt verlassen- 2 Sieger gehen vom Platz!

Geblieben ist eine unglaubliche Linie mit unmenschlichen Schwierigkeiten- try it!Weiterlesen »Eisklettern – Centercourt (WI7+) – Gasteiner Anlauftal

Jahresrückblick 2009

Und eh man sich versieht ist das neue Jahr schon wieder sieben Tage alt… Ich nutze nun die Gelegenheit auf das vergangene Jahr zu Blicken und einige schöne und beliebte Artikel hervorzuheben. Themenschwerpunkte waren 2009 sicherlich die Bereiche Bergsport, Wandern und Klettern. Dankbar blicke ich… Weiterlesen »Jahresrückblick 2009

Interview mit Fotograf Hermann Erber

Hermann, Dein spektakuläres Foto von Albert Leichtfried und Markus Bendler neben einem kollabierenden Eisfall in Japan ging um die Welt. Wie war die Situation für Dich, was ging Dir in diesem Moment durch den Kopf?
In so einem Moment bleibt keine Zeit zum Denken, da alles so schnell geht. Durch die Entfernung verzögert sich auch das Donnern. Es wirkte daher eher surreal. Erst wenn alles vorbei ist, registriert man was passiert ist bzw. was passieren hätte können – und dann kommt der Adrenalinschub.

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Wie wird man Outdoor-Fotograf? War das schon immer Dein Wunsch?
Kamera mitnehmen und sich von ihr leiten lassen ist wohl das Beste, was man tun kann. Mein Wunsch? Nein, war es nicht, ich habe einfach das gemacht, was mir gefallen hat und das war eben draußen sein, Klettern und Bergsteigen.Weiterlesen »Interview mit Fotograf Hermann Erber